13. März 2025
Pressemitteilung
Klärschlammverbrennung in Walheim
Landesregierung gibt Klimaziele zugunsten der EnBW auf
Die neuesten Aussagen der grün geführten Landesregierung zur Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) in Walheim sind für uns als Initiative Bürger im Neckartal bitter und enttäuschend. Statt nachhaltige Lösungen zu fördern, wird die Anlage politisch gewollt durchgesetzt – ohne Rücksicht auf Umwelt, Klima oder die betroffenen Gemeinden.
Politische Entscheidungen statt echter Umweltpolitik
Wir begrüßen die Initiative von CDU-Landtagsabgeordnetem Tobias Vogt, der Ministerpräsident Winfried Kretschmann und Umweltministerin Thekla Walker für die umwelt- und klimapolitischen Versäumnisse in die Verantwortung zieht. Die Antwort des Umweltministeriums macht jedoch deutlich:
Grüne Ambitionen sind schnell vergessen, wenn es um industrielle Großprojekte geht.
Was sind die Kritikpunkte?
🚛 Überlange Transportwege statt nachhaltiger Entsorgung
- 180.000 Tonnen nasser Klärschlamm sollen jährlich per LKW aus bis zu 100 Kilometern Entfernung nach Walheim transportiert werden – nur um dort getrocknet und verbrannt zu werden.
- Das dabei entstehende Abwasser muss per LKW nach Heilbronn oder Neckarsulm gefahren werden, weil die Anlage nicht an eine Kläranlage angeschlossen ist.
🏛 Kommunale Entscheidungen werden ignoriert
- Die Gemeinderäte von Walheim, Kirchheim, Gemmrigheim und Besigheim sowie der Verband Region Stuttgart haben die Nutzungsänderung des EnBW-Geländes abgelehnt.
- Das grün geführte Regierungspräsidium hat dennoch eine „Zielabweichung“ genehmigt, um den Bau zu ermöglichen.
💡 Moderne Alternativen? Keine Förderung!
- Auf der verbandseigenen Plattform P-Rück werden Verbrennungsanlagen aktiv beworben, während nachhaltige Verfahren zur Phosphorrückgewinnung kaum berücksichtigt werden.
- Die EnBW akquiriert ungehindert für ihr zentrales Entsorgungsmodell – mit Unterstützung der Landesregierung.
Bürgerbeteiligung? Ein leeres Versprechen
Die EnBW verweigerte bereits 2022 die Fortsetzung eines ernsthaften Dialogs. Jetzt werden Werkstattgespräche geführt, die sich nur noch um technische Details für den Bau drehen.
Die Landesregierung betont, nicht zuständig zu sein. Doch wie kann eine Regierung, die 47 % an der EnBW hält, behaupten, keinen Einfluss zu haben?
Beim Erörterungstermin 2024 war die Aussage der EnBW unmissverständlich:
„Die Anlage in Walheim ist politisch gewollt!“
👉 Unsere Frage an die Landesregierung:
Ist das wirklich Ihre Vorstellung von Klimaschutz?
14. Februar 2025
Walheimer Gemeinderat hebt Veränderungssperren auf –
Fokus auf Klage gegen vorzeitigen Baubeginn
Der Walheimer Gemeinderat hat in seiner jüngsten Sitzung mehrheitlich für die Aufhebung der Veränderungssperre auf dem EnBW-Gelände gestimmt. Diese Entscheidung war absehbar, nachdem der Verwaltungsgerichtshof (VGH) bereits im September 2024 diese außer Vollzug gesetzt und gleichzeitig signalisiert hatte, dass die Sperre bei Aufrechterhaltung der Klage als „unzulässige Verhinderungsplanung“ eingestuft werden würde.
Bürgermeister Christoph Herre begründete den Beschlussvorschlag mit steigenden Kostenrisiken für die Gemeinde, falls das Hauptverfahren fortgeführt würde. Die Gemeinde will sich stattdessen auf die Klage gegen den vorzeitigen Baubeginn der Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) konzentrieren, die von Besigheim, Gemmrigheim und Kirchheim finanziell unterstützt wird.
Warum wurde die Veränderungssperre aufgehoben?
✔ Der VGH hatte die Sperre auf Eilantrag der EnBW Ende September 2024 außer Vollzug gesetzt.
✔ Eine finale juristische Auseinandersetzung hätte hohe Kosten verursacht.
✔ Der Auslegung als „Verhinderungsplanung“ blieb von der Gemeinde unbeantwortet und unwidersprochen. Laut VGH hätte sich die Gemeinde nie ernsthaft mit alternativen Energieerzeugungsprojekten auf dem Gelände befasst.
✔ Bürgermeister Herre will finanzielle Risiken minimieren.
Nicht alle Gemeinderäte waren mit dem Beschlussvorschlag einverstanden. Kritisiert wurde, dass die Aufgabe, alternative Planungen zu entwickeln, nicht bei der Gemeinde, sondern bei der EnBW liegen müsste. Außerdem würde die KVA nur marginale Wärme abgeben, was nicht zum Flächennutzungsplan passe.
Die Entscheidung fiel schließlich mit acht Ja-Stimmen, einer Nein-Stimme und drei Enthaltungen.
Die Einschätzung der BI:
Hat die Gemeinde wirklich alle Möglichkeiten genutzt?
📌 Hätte eine aktivere Energieplanung den Vorwurf der Verhinderungsplanung entkräften können?
• Der VGH kritisiert, dass die Gemeinde keine konkreten Alternativen zur Energieerzeugung geprüft habe.
• Eine ernsthafte Auseinandersetzung mit Solarthermie, Photovoltaik oder anderen nachhaltigen Energieprojekten in der Vergangenheit hätte die Position der Gemeinde möglicherweise gestärkt.
📌 Die Gemeinde spart Kosten – aber verliert sie dadurch eine strategische Möglichkeit?
• Die Aufhebung der Veränderungssperre kann als Anpassung an die juristische Realität gesehen werden.
• Auch wenn das Regierungspräsidium (RP) mit einer Einzelfallentscheidung den Bau der KVA trotz gegenteiliger Festlegung im Flächennutzungs- und im Regionalplan genehmigt und damit die kommunale Planungshoheit ausgehebelt hat, gibt die Gemeinde eine rechtliche Stellschraube auf, die schon bei der Entscheidung des RP zum Widerspruch hätte genutzt werden können.
📌 Fokus auf die Klage gegen den vorzeitigen Baubeginn
• Die Gemeinde setzt nun alles auf die derzeitige Klage gegen den vorzeitigen Baubeginn.
• Damit bleibt eine zentrale Möglichkeit, den Bau der Anlage doch noch zu stoppen.
Fazit: Die Gemeinde darf jetzt nicht nachlassen!
Die Entscheidung zeigt, wie schwierig die juristische Auseinandersetzung gegen die KVA ist. Die Aufhebung der Veränderungssperre bedeutet nicht, dass der Widerstand endet!
Wir fordern von der Gemeinde
🔹 eine klare Strategie, wie sie weiterhin gegen die Anlage vorgehen will.
🔹 verlässliche Transparenz, welche weiteren Schritte geprüft werden.
🔹 die Weiterverfolgung der laufenden Klage mit voller Kraft gegen den vorzeitigen Baubeginn.
📢 Wir bleiben dran und halten Euch auf dem Laufenden!
Das schreibt die Presse
Bietigheimer Zeitung
Veränderungssperren für das Kraftwerksgebiet werden aufgehoben
von Birgit Riecker
15.02.2025
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Ludwigsburger Kreiszeitung
(plus Artikel)
Gemeinde Walheim wird Veränderungssperren aufheben
von Filip Bubenheimer
14.02.2025
6. Februar 2025
Petitionen –
Erfolgsaussichten noch nicht abschätzbar
Der Erörterungstermin Ende Juni 2024 und damit die öffentliche Beteiligung im Genehmigungsverfahren zur Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) in Walheim sind abgeschlossen. Doch viele Fragen blieben unbeantwortet. Weitere Einsichtnahmen in die Verfahrensunterlagen konnten Zweifel nicht ausräumen – insbesondere zu Umweltbelastungen, baurechtlichen Verstößen und möglichen Gefahren durch die geplante Anlage.
Deshalb haben Bürger aus Walheim und Gemmrigheim Petitionen an den Landtag gerichtet, um auf die ungelösten Probleme aufmerksam zu machen. Gleichzeitig wurden Strafanzeigen gegen Behörden erstattet, um mögliche Rechtsverstöße prüfen zu lassen.
Petitionen: Bürger fordern Antworten
In den Petitionen werden zentrale Kritikpunkte angesprochen:
⚠️ Missachtung kommunaler Beschlüsse
⚠️ Irreführende Kommunikation durch das Regierungspräsidium
⚠️ Gefährdung der landwirtschaftlichen Bewässerung durch Wasserentnahme
⚠️ Verkehrschaos durch zusätzliche Lkw-Fahrten
⚠️ Baurechtliche Verstöße und Widersprüche in den EnBW-Unterlagen
Warum ist das wichtig?
📍 Der Landtag muss sich mit den Petitionen befassen und die betroffenen Behörden zur Stellungnahme auffordern.
📍 Auch wenn Petitionen den Bau nicht stoppen, können sie den politischen Druck erhöhen.
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Strafanzeigen gegen Behörden eingereicht
Parallel dazu wurden Strafanzeigen gegen das Landratsamt Ludwigsburg und das Regierungspräsidium Stuttgart gestellt. Grund:
📌 Fehlende oder widersprüchliche Untergrunduntersuchungen auf der Kohlehalde
📌 Gefährdung der landwirtschaftlichen Wasserversorgung durch übermäßige Wasserentnahme
Der aktuelle Stand:
✔ Die Anzeigen wurden eingereicht, die Staatsanwaltschaft hat den Eingang bestätigt.
✔ Die Bearbeitung verzögert sich wegen hoher Fallzahlen.
✔ Die BI prüft, wie sie juristische Unterstützung für die Anzeigensteller organisieren kann.
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Klage der Gemeinde Walheim
Auch die Gemeinde Walheim hat Klage eingereicht, um die baurechtliche Zulässigkeit der Anlage gerichtlich klären zu lassen. Das Verfahren läuft vor dem Verwaltungsgerichtshof Mannheim.
Spenden: Jede Unterstützung hilft!
💳 Spenden für die Bürgerinitiative:
🔹 IBAN: DE93 5001 0517 5582 5892 75
🔹 Stichwort: „Initiative Bürger im Neckartal“
💳 Spenden für die Klage der Gemeinde Walheim:
🔹 IBAN: DE03 6049 1430 0390 3850 00
🔹 Stichwort: „Klage KVA“
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Wir bleiben dran!
Die Petitionen, Strafanzeigen und Klagen zeigen: Der Widerstand ist lebendig. Während die EnBW Fakten schaffen will, setzen wir uns weiter für Transparenz, Rechtssicherheit und den Schutz unserer Region ein.
📢 Jetzt mitmachen – für eine lebenswerte Zukunft in unserer Region!
30. Januar 2025
Unsere Arbeit zeigt Wirkung: Regierungspräsidium informiert transparent
Das Regierungspräsidium Stuttgart (RPS) hat in einer offiziellen Medienmitteilung transparent über das Treffen mit der EnBW und den betroffenen Kommunen am 30. Januar 2025 in Besigheim informiert. Die Mitteilung zeigt, dass zentrale Kritikpunkte der Gemeinden und der Bürgerinitiative (BI) Bürger im Neckartal deutlich benannt wurden.
👉 Hier geht’s zur vollständigen Medienmitteilung: [Download]
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Wichtige Punkte aus der Mitteilung
✔ Die Kommunen bleiben bei ihrer Ablehnung: Die Bürgermeister von Walheim, Gemmrigheim, Kirchheim und Besigheim haben erneut klar gemacht, dass sie das Projekt nicht mittragen. Sie haben bereits Klage gegen den vorzeitigen Baubeginn eingereicht.
✔ EnBW muss sich bewegen: Die EnBW spricht nun von Rückbauoptionen auf dem Gelände, Alternativen für den Brüdenwassertransport und einem Nahwärmenetz. Doch konkrete Umsetzungen bleiben weiter offen.
✔ Mehr Dialog mit den Bürgern angekündigt: Die EnBW will Gespräche mit der Bevölkerung führen. Wir werden genau beobachten, ob es sich um echte Beteiligung oder nur um PR-Maßnahmen handelt.
Unsere Einschätzung
💡 Das Regierungspräsidium hat mit dieser Mitteilung eine neue Offenheit in der Kommunikation gezeigt. Das ist ein Fortschritt gegenüber der bisherigen Intransparenz und zeigt, dass unser Einsatz für eine sachliche, öffentliche Diskussion Wirkung hat.
🔎 Trotzdem bleibt vieles offen. Die EnBW spricht weiterhin nur von Prüfungen, nicht von konkreten Lösungen. Das Nahwärmenetz wird als Vorteil präsentiert, obwohl bisher weder Bedarf noch Konzept dafür existieren.
📢 Unsere Forderungen bleiben klar:
- Verbindliche Aussagen statt Prüfaufträge.
- Unabhängige Umweltgutachten, um die tatsächlichen Belastungen offenzulegen.
- Echte Bürgerbeteiligung statt einseitiger Information.
Wir werden weiter genau hinschauen und fordern, dass die angekündigten Gespräche mit der Bevölkerung nicht zu einer reinen PR-Strategie verkommen.
Unser Einsatz hat bereits Bewegung in die Debatte gebracht – es lohnt sich, dranzubleiben.
27. Januar 2025
Falsches Spiel der EnBW:
Werkstattgespräche als Feigenblatt
Die Pressemitteilung der EnBW AG vom 23. Januar 2025 hat bei uns, der Bürgerinitiative Bürger im Neckartal (BI), für Überraschung gesorgt. Darin veröffentlicht die EnBW AG Inhalte eines nichtöffentlichen Werkstattgesprächs mit den betroffenen Gemeinden, ohne Abstimmung und einseitig.
Unsere Forderungen:
- Das Regierungspräsidium muss seine Moderatorenrolle deutlich ernster nehmen.
- Regularien wie eine Berichterstattungspflicht an die Öffentlichkeit müssen festgelegt werden.
- Fachkundige Bürger wie Vertreter der BI sollten aktiv in die Gespräche eingebunden werden.
Das Angebot der EnBW AG, Gemeinden beim Aufbau von Nahwärmenetzen zu unterstützen, hätte vor Beginn der Planungen 2021 gemacht werden müssen. Jetzt, im Endstadium des Genehmigungsverfahrens, wirkt es wie ein Versuch, die Öffentlichkeit zu beruhigen.
Fakt ist: In Walheim gibt es keinen Bedarf und keine Infrastruktur für ein Nahwärmenetz.
Auch die Entsorgung des Brüdenwassers aus der Klärschlammtrocknung bleibt ungelöst. Die EnBW AG plant, entweder täglich 30 Lkw-Fahrten oder eine durch die öffentliche Hand finanzierte Abwasserleitung nach Bietigheim einzurichten. Beide Lösungen belasten die Region erheblich, während die EnBW AG profitiert.
Die EnBW AG zeigt keinerlei Bereitschaft, ihre Pläne anzupassen, sondern setzt die Gemeinden unter Druck, sich für ihre Interessen einzusetzen. Dabei ignoriert das Unternehmen, dass alle betroffenen Kommunen die KVA weiterhin ablehnen und den Standort Walheim für ungeeignet halten.
Die Werkstattgespräche drohen, wie frühere PR-Formate der EnBW, zur Alibi-Veranstaltung zu werden. Wir fordern eine transparente und faire Moderation durch das Regierungspräsidium und eine echte Einbindung der betroffenen Bürger in den Dialog.
Einschätzung des Taktierens der EnBW AG
Das Vorgehen der EnBW AG zeigt eine klare Prioritätensetzung: Betriebswirtschaftliche Interessen stehen an erster Stelle, während die Anliegen der Bürger, die Umweltbelastungen und die Lebensqualität der Region ignoriert werden. Die Brüdenwasserleitung ist nur ein weiteres Beispiel für das Taktieren der EnBW, die versucht, ihre Probleme auf die Allgemeinheit abzuwälzen.
Verantwortung abschieben
Die EnBW AG präsentiert ihre Vorschläge stets so, als wären sie Lösungen im Interesse der Region. Tatsächlich zeigt sich aber ein klares Muster: Kosten und Belastungen werden auf die Gemeinden abgewälzt, während die EnBW AG betriebswirtschaftlich profitiert. Die Brüdenwasserleitung ist ein gutes Beispiel: Die Gemeinden sollen die Infrastruktur auf einmal finanzieren, damit die EnBW AG ihr eigenes Problem lösen kann.
Fakten schaffen statt Dialog
Die EnBW AG nutzt gezielt Zeitdruck und juristische Schlupflöcher, um Fakten zu schaffen, bevor offene Fragen geklärt sind. Die Genehmigung des vorzeitigen Baubeginns nach §8a BImSchG ist ein typisches Beispiel: Sie ermöglicht den Bau der Bodenplatte, obwohl die endgültige Genehmigung noch aussteht. Solche Taktiken untergraben das Vertrauen in den Genehmigungsprozess.
Irreführende Kommunikation
Die EnBW AG stellt ihre Maßnahmen als Vorteile für die Region dar, wie das Angebot, Restwärme für Nahwärmenetze zu nutzen. Gleichzeitig wird verschwiegen, dass weder die Infrastruktur noch der Bedarf dafür existieren. Dies erweckt den Eindruck, die EnBW AG wolle Lösungen anbieten, während sie in Wahrheit die Öffentlichkeit irreführt.
Einkalkulierter Widerstand
Die EnBW AG scheint den Widerstand der Bürger und Gemeinden als vorübergehendes Problem zu betrachten, das mit PR-Strategien und vagen Angeboten beruhigt werden soll. Ernsthafte Bereitschaft, die Pläne anzupassen oder alternative Standorte zu prüfen, ist nicht erkennbar.
21. Januar 2025
Strafanzeige gegen Landratsamt: Verantwortungslose
Genehmigungspolitik stoppen
Nach dem Abschluss der Öffentlichkeitsbeteiligung im Genehmigungsverfahren zur Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) in Walheim wurde eine Strafanzeige gegen das Landratsamt Ludwigsburg eingereicht, was wir von der Bürgerinitiative Bürger im Neckartal unterstützen.
Der Grund: Der belastete Untergrund der ehemaligen Kohlehalde wurde unzureichend untersucht, bevor die Bodenplatte genehmigt wurde.
Warum wir handeln müssen
Die geplante Anlage gefährdet Umwelt und Gesundheit:
- Altlasten ignoriert: Bodenproben zeigen Schadstoffe über den Grenzwerten. Dennoch wurden keine weiteren Untersuchungen angeordnet.
- Massive Umweltbelastung:
- Jährlich 180.000 Tonnen nasser Klärschlamm per Lkw transportiert.
- 30 werktägliche Brüdenwasser-Fahrten.
- Mindestens 76 Tonnen Schadstoffe und unkontrollierte Lachgas-Emissionen.
- Klimaversprechen gebrochen: CO₂-Ausstoß wie von 50.000 Pkw, 4 MW Restwärme gehen ungenutzt verloren.
Ein Versprechen, das gebrochen wird
Ministerpräsident Winfried Kretschmann versprach uns: „Keinen ökologischen Wahnsinn zu bauen.“ Doch genau das passiert jetzt. Die Landesregierung stellt die wirtschaftlichen Interessen der EnBW AG über das Wohl der Bürger und ignoriert ihre eigenen Klimaziele.
Wir fordern
- Sofortiger Stopp der Bauarbeiten.
- Umfassende Untersuchung der Kohlehalde.
- Ehrliche Bewertung der Umweltbelastung.
Handeln Sie mit uns! Unterstützen Sie unsere Eingaben an den Petitionsausschuss und setzen Sie ein Zeichen gegen die Missachtung von Umwelt und Gesundheit.
Das schreibt die Presse
Stuttgarter Zeitung
Mauschelei zu Gunsten der EnBW?
Strafanzeige gegen Landratsamt
23.01.2025
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Bietigheimer Zeitung
Gegner schalten einen Gang hoch
22.01.2025
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Ludwigsburger Kreiszeitung
(plus Artikel)
Bürgerinitiative: Umweltministerium fordert
Regierungspräsidium auf, pro EnBW zu entscheiden
von Carola Pigisch
21.01.2025
Zum Jahresende 2024
Was bleibt – und was auf uns zukommt
Das Jahr 2024 hat gezeigt, wie viel Engagement und Zusammenhalt in unserer Region vorhanden – und wie viel noch zu tun ist.
Zugleich mussten wir erleben, wie unser Widerstand gegen die Klärschlammverbrennungsanlage trotz berechtigter Einwände immer wieder rechtlich ausgehebelt wurde. Das Interview mit der Regierungspräsidentin des Regierungsbezirks Stuttgart, Susanne Bay, in der Ludwigsburger Kreiszeitung zeigt deutlich: Das Regierungspräsidium Stuttgart gibt vor, neutral zu sein, muss jedoch rechtliche Schlupflöcher zugunsten der EnBW AG als Antragstellerin auslegen, um das Projekt voranzutreiben. Das Zielabweichungsverfahren, §34 BauGB, und der Umgang mit Gemeinderatsbeschlüssen offenbaren eine klare Tendenz, die Interessen des Konzerns über die der Bürger zu stellen.
Wir nehmen zur Kennntnis, dass Frau Bay (Bündnis 90 / Die Grünen) als ehemalige Landtagsabgeordnete und Stadträtin von Heilbronn Vermittlung und Dialog betont.
Doch diese Worte dürfen nicht darüber hinwegtäuschen, dass viele Umweltsünden, die mit der Planung einhergehen und die Menschen in der Region massiv betreffen, aufgrund fehlender oder lückenhafter rechtlicher Vorgaben gar nicht geprüft werden. Dazu gehört der immense LKW-Verkehr, die gewaltigen Schadstoffemissionen in ihrer Gesamtheit oder der völlig ungeeignete Standort für eine Großindustrieanlage zur Klärschlamm- und damit Abfallentsorgung in unmittelbarer Nähe von Wohnbebauung und Weinberg-Steillagen.
Hier ist eine politische Lösung gefragt! Denn die sich selbst immer wieder als „guter Nachbar“ bezeichnende EnBW AG hat mehrfach unter Beweis gestellt, an der Konzeption der zentralen Klärschlammentsorgung in Walheim für die Regionen Heilbronn-Franken und Ostwürttemberg ohne Abstriche festhalten zu wollen. Statt dezentraler Entsorgung in Ortsnähe in beiden Regionen, wird so dem Sankt-Florian-Prinzip Vorschub geleistet.
Lippenbekenntnisse, wie die des Landtagsabgeordneten für den Wahlkreis Bietigheim-Bissingen, Herrn Tayfun Tok (Bündnis 90 / Die Grünen), reichen nicht aus, wenn die Lebensqualität der Menschen auf dem Spiel steht. Wir Bürger fühlen uns nicht ernst genommen, sind enttäuscht, was sich langfristig sicher auch auf die politische Unterstützung auswirken wird. Auch Ministerpräsident Winfried Kretschmann (Bündnis 90 / Die Grünen) wird sich an seiner Aussage gegenüber uns Demonstranten am 6. Dezember 2024 in Lauffen a. N. messen lassen müssen: „Wir bauen keinen ökologischen Wahnsinn.“
2024 ist schon das vierte Jahr, in dem wir als Bürgerinitiative bewiesen haben, dass wir hartnäckig bleiben. Mit unserem Einsatz, mit Gesprächen und unserer Öffentlichkeitsarbeit, aber auch mit Petitionen, Aktionen und Protesten haben wir gezeigt: Wir sind hier, wir sind laut und wir lassen nicht nach!
Das Jahr 2025 wird entscheidend sein. Wir werden das Gerichtsverfahren der Gemeinde Walheim aufmerksam verfolgen, Diskussionen begleiten, informieren und weiter für unsere Region kämpfen, damit sie lebenswert bleibt. Gemeinsam mit den Bürgern, den Gemeinden und allen, die bereit sind, Verantwortung für unsere Zukunft in unserer Region zu übernehmen, setzen wir ein klares Signal:
Wir sagen NEIN zur KVA – und JA zu einer nachhaltigen, menschenfreundlichen Entwicklung.
Die Landesregierung muss endlich handeln, statt die eigene Verantwortung den nachgeordneten Behörden zuzuschieben.
Unsere Region verdient mehr als juristische Winkelzüge – nämlich Respekt und zukunftsweisende Lösungen für seine Bürger.
19. Dezember 2024
Fahrradunterführung Walheim
Ein Projekt für die Menschen und die Region
Am 19. Dezember 2024 wurde die neue Fahrradunterführung unter der B27 feierlich eröffnet. Sie verbindet Walheim und Besigheim sicher und umweltfreundlich und verbessert die Verkehrssicherheit.
Der Weg zu diesem Projekt war jedoch lang und schwierig. Über Jahre gab es Diskussionen, Streitigkeiten und zahlreiche Hürden – etwa in Bezug auf Zuständigkeiten und Finanzierung. Letztlich einigten sich jedoch die beteiligten Kommunen Walheim und Besigheim sowie das Regierungspräsidium auf eine Lösung. Die hohe Beteiligung an einer Petition und zahlreiche Radler-Demos trugen dazu bei, die Dringlichkeit und Notwendigkeit der Unterführung zu betonen.
Im Gegensatz dazu steht die geplante Klärschlammverbrennungsanlage in Walheim, die die Region mit Emissionen, zusätzlichem Verkehr und Belastungen bedroht. Die Fahrradunterführung zeigt jedoch, dass durch Zusammenhalt und den Willen zur Lösung nachhaltige und umweltfreundliche Projekte möglich sind – ein Beispiel, das auch auf andere zukünftige Herausforderungen wie die KVA angewendet werden sollte.
Wir nutzten die Eröffnung der Unterführung als Chance, auf die geplante Klärschlammverbrennungsanlage aufmerksam zu machen und unseren Protest vor Ort sichtbar zu machen. Durch die Gespräche mit politischen Vertretern konnten wir unsere Anliegen noch einmal klar und deutlich vermitteln und für eine nachhaltige Zukunft der Region eintreten.
13. Dezember 2024
Erste Fortschritte im Dialog
Wir bleiben kritisch und fordern klare Entscheidungen
Am 13. Dezember 2024 kamen auf Einladung des Regierungspräsidiums Stuttgart (RPS) die Bürgermeister der betroffenen Kommunen und Vertreter der EnBW zusammen, um über die geplante Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) in Walheim zu sprechen. Das Treffen zeigt: Der Dialog ist wichtig und nötig – aber er muss auch konsequent in Entscheidungen münden, die die Bedenken der Bürger ernsthaft berücksichtigen.
Ein positiver Schritt ist, dass das RPS künftig den Begriff „Klärschlammverbrennungsanlage“ verwenden wird und damit Abstand von der irreführenden Bezeichnung „Klärschlammheizkraftwerk“ nimmt, die von der EnBW AG propagiert wird. Dieser Wechsel unterstreicht die Rolle des RPS als neutrale Behörde, was wir als Bürgerinitiative ausdrücklich begrüßen.
Gleichzeitig bleibt Skepsis angebracht: Die EnBW bekräftigte, an ihren Plänen festzuhalten, sofern Genehmigungen und Gerichte dies ermöglichen. Zwar zeigt sich das Unternehmen plötzlich offen für technische Verbesserungen wie eine Abwasserdruckleitung oder eine regionale Nutzung der Abwärme, doch für uns bleibt klar: Die grundlegenden Probleme einer solchen Abfallbeseitigungsanlage in Walheim sind nicht lösbar. Die massive Umwelt- und Verkehrsbelastung, die mit täglich bis zu 120 LKW-Fahrten und der Verbrennung von Klärschlamm verbunden wäre, bleibt für die Bürger vor Ort inakzeptabel. Gespräche im Januar 2025 werden zeigen, ob die angekündigten Prüfungen mehr als ein taktisches Zugeständnis sind.
„Wir sehen es positiv, dass sich Frau Bay als Vermittlerin engagiert und den Dialog ermöglicht. Doch wir erwarten klare Signale, dass auch die Sorgen und Forderungen der betroffenen Kommunen und Bürger in den weiteren Verfahren Gewicht haben.“
Für die Bürgerinitiative bleibt entscheidend, dass Walheim kein Standort für industrielle Abfallbeseitigung wird. Es ist ein Fortschritt, dass das RPS Gespräche ermöglicht, aber es liegt an Frau Bay, diesen Weg glaubwürdig und neutral weiterzuführen.
Wir werden wachsam bleiben, unsere Bürgermeister unterstützen und uns weiterhin für die Interessen der Region starkmachen – mit der Hoffnung, dass aus Dialog auch echte Veränderungen entstehen.
13. Dezember 2024
Klare Botschaft an das RPS
Bürgerinitiative stärkt Bürgermeister im Kampf gegen die KVA
Heute demonstrierte die Bürgerinitiative „Bürger im Neckartal“ (BI) vor dem Regierungspräsidium Stuttgart (RPS), während die Bürgermeister der betroffenen Kommunen Besigheim, Gemmrigheim, Kirchheim und Walheim zu einem Gespräch mit EnBW-Vertretern eingeladen waren. Ziel der Aktion war es, die Ablehnung der geplanten Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) in Walheim erneut sichtbar zu machen und die anwesenden Bürgermeister in ihrer Position zu stärken.
Die Präsidentin des Regierungspräsidiums, Susanne Bay, begrüßte die Demonstranten kurz und hob die Rolle des RPS als moderierende Genehmigungsbehörde hervor. BI-Sprecher Matthias Appelt kritisierte jedoch, dass das RPS weiterhin den Begriff „Klärschlammheizkraftwerk“ verwendet, der irreführend ist, da es sich um Abfallbeseitigung und nicht um Energieerzeugung handelt. Zudem sind der BI zugesagte Unterlagen noch immer nicht vollständig zur Einsicht gegeben worden, obwohl vorbereitende Baumaßnahmen bereits genehmigt wurden.
Ein Höhepunkt der Demonstration war die Übergabe eines symbolischen Kissens und einer Postkarte mit den Kernforderungen der BI an Frau Bay. Diese Geschenke unterstrichen humorvoll, aber eindringlich die Befürchtungen der Bürgerinitiative, dass ein transparenter und neutraler Genehmigungsprozess in Gefahr sei.
Mit ihrer Demonstration forderte die BI erneut eine klimapolitisch und regional sinnvolle Lösung und prangerte die zahlreichen Umweltprobleme an, die mit dem Projekt einhergehen: der energieintensive Transport des Klärschlamms, die fehlende Nutzung von Restwärme und die Ansiedlung einer Großindustrieanlage in einem dicht bebauten Tal.
„Die interkommunale Solidarität und die finanzielle Unterstützung der Klage Walheims durch die Nachbarkommunen senden ein starkes politisches Signal“, betonte BI-Sprecher Rudi Ringwald. Die Bürgerinitiative plant, ihre Öffentlichkeitsarbeit weiter zu verstärken, um die Bevölkerung über die Risiken des Projekts aufzuklären.
Fotos: Mathias Gissel
Das schreibt die Presse
Stuttgarter Nachrichten
Bürgerinitiative wehrt sich in Stuttgart
von Nicole Töppke
13.12.2024
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Ludwigsburger Kreiszeitung
Walheimer Protest erreicht nun auch das Stuttgarter Regierungspräsidium
13.12.2024
6. Dezember 2024
Ministerpräsident Kretschmann im Dialog mit unserer Bürgerinitiative
Am 6. Dezember 2024 haben wir, die Bürgerinitiative „Bürger im Neckartal“, in Lauffen Präsenz gezeigt. Im Rahmen eines Treffens der Bürgermeister*innen aus Baden-Württemberg und mit Ministerpräsident Winfried Kretschmann als Gastredner, nutzten wir die Gelegenheit, um erneut auf die Gefahren der geplanten Klärschlammverbrennungsanlage in Walheim hinzuweisen.
Ministerpräsident Kretschmann kam persönlich zu uns, um mit uns zu sprechen. Dieses kurze, aber wichtige Gespräch gab uns die Möglichkeit, unsere Kernforderungen direkt an ihn zu richten. Unsere Botschaft kam an, und er versprach, sich des Themas anzunehmen.
Wir bedanken uns bei allen, die diese Demonstration möglich gemacht haben und weiterhin mit uns für eine lebenswerte Zukunft kämpfen. Gemeinsam machen wir den Unterschied!
Fotos: Matthias Gissel
Das schreibt die Presse
Stuttgarter Nachrichten
Kretschmann verspricht bei Demo „keinen ökologischen Wahnsinn“
von Oliver von Schaewen
09.12.2024
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Ludwigsburger Kreiszeitung
(plus Artikel)
Spitzenpolitik nimmt Protest gegen Klärschlammverbrennung in Walheim wahr
von Carola Pigisch
09.12.2024
3. Dezember 2024
Gemeinsam gegen die KVA
Tobias Vogt stellt sich klar an die Seite der Bürgerinitiative
Am vergangenen Dienstag informierte die Bürgerinitiative (BI) im überfüllten Saal der Gaststätte „Auf der Burg“ über den aktuellen Stand im Widerstand gegen die geplante Klärschlammverbrennungsanlage in Walheim. Tobias Vogt, CDU-Landtagsabgeordneter, der sich seit Beginn entschieden gegen die Anlage stellt, wiederholte seine ablehnende Haltung. Er kritisierte die Technik als veraltet und den Standort als ungeeignet, vor allem aufgrund der hohen Verkehrsbelastung und der Nähe zu Wohngebieten. Vogt brachte als Beispiel die Klärschlammtrocknung in Kirchheim an und forderte alternative Lösungen.
Die Stimmung auf der Veranstaltung war von Enttäuschung über die Entscheidungen der EnBW AG und des Regierungspräsidiums geprägt. Die BI thematisierte die Risiken der geplanten Anlage, insbesondere die hohe Anzahl an LKW-Fahrten und mögliche Schadstoffbelastungen. Auch ungelöste Altlasten des ehemaligen Kohlenlagers und das Fehlen eines Notfallkonzepts für den Betrieb wurden kritisiert.
Die Gemeinde Walheim hat Klage gegen den vorzeitigen Baubeginn eingereicht, unterstützt durch umliegende Gemeinden. Ein Spendenkonto für die juristischen Kosten wurde eingerichtet. Am 6. Dezember wird die BI ihre Präsenz bei einer Veranstaltung in Lauffen zeigen, an der auch Ministerpräsident Kretschmann teilnehmen wird, um klarzustellen, warum der Bau der KVA in Walheim abzulehnen ist.
Fotos: Andreas Essig
Das schreibt die Presse
Bietigheimer Zeitung
Ein kleiner Hoffnungsschimmer
von Jonathan Lung
06.12.2024
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Ludwigsburger Kreiszeitung
(plus Artikel)
Ein kleiner Hoffnungsschimmer
von Carola Pigisch
04.12.2024
29. November 2024
Gemeinde Walheim klagt
Ein entscheidender Schritt gegen die Klärschlammverbrennungsanlage
Die Gemeinde Walheim hat einen weiteren Meilenstein im Kampf gegen die geplante Klärschlammverbrennungsanlage erreicht: Sie reicht Klage gegen den vorzeitigen Baubeginn ein und erhält dabei finanzielle sowie moralische Unterstützung von Kirchheim, Besigheim und Gemmrigheim. Damit zeigen nicht nur die Nachbargemeinden, sondern auch viele Bürgerinnen und Bürger, dass sie solidarisch gegen dieses umweltbelastende Projekt eintreten.
Die Protestbewegung hat bereits gezeigt, was gemeinsam möglich ist – die erfolgreiche Lichter- und Laternen-Demonstration mit über 500 Teilnehmern war ein starkes Zeichen des Widerstands. Jetzt ist es an der Zeit, diesen Einsatz fortzusetzen. Mit der Klage setzt sich Walheim nicht nur für seine eigenen Rechte, sondern auch für die Gesundheit, Sicherheit und Lebensqualität aller Menschen im Neckartal ein.
Die Kosten für diesen wichtigen juristischen Schritt sind hoch, aber er ist notwendig. Ein Spendenkonto wurde eingerichtet, damit alle Bürger die Möglichkeit haben, ihren Beitrag zu leisten. Jeder Euro ist ein Investition in eine lebenswerte Zukunft für uns und die kommenden Generationen. Gemeinsam können wir zeigen, dass Profitinteressen nicht über den Schutz unserer Heimat gestellt werden dürfen. Walheim hat unsere volle Unterstützung.
Das schreibt die Presse
Ludwigsburger Kreiszeitung
(plus Artikel)
Walheimer Gemeinderat beschließt Klage gegen Beschluss des Regierungspräsidiums
von Andrea Nicht-Roth
29.11.2024
26. November 2024
Besigheim stärkt Walheim
Unterstützung bei Klärschlamm-Klage beschlossen
Der Besigheimer Gemeinderat hat mehrheitlich beschlossen, Walheim bei der Klage gegen die geplante Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) der EnBW AG finanziell zu unterstützen. Mit den bewilligten 12.500 € soll Walheim im rechtlichen Vorgehen gegen die umstrittene Anlage gestärkt werden.
Mit der Unterstützung reiht sich Besigheim in die wachsende Front der Gemeinden ein, die sich gegen das Projekt wehren. Bereits Kirchheim und Gemmrigheim hatten zuvor ähnliche finanzielle Beiträge zugesagt. Der Zusammenschluss zeigt, dass die Region geschlossen gegen die Belastungen vorgeht, um die Lebensqualität im Neckartal zu bewahren.
Das schreibt die Presse
Ludwigsburger Kreiszeitung
(plus Artikel)
Auch Besigheim gibt 12.500 Euro für Klärschlamm-Klage
von Filip Bubenheimer
27.11.2024
21. November 2024
Kirchheim unterstützt Walheim
Entscheidung für regionale Solidarität
Der Kirchheimer Gemeinderat hat am Donnerstagabend einstimmig beschlossen, die Gemeinde Walheim bei der Klage gegen die geplante Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) der EnBW AG zu unterstützen. Kirchheim stellt dafür bis zu 12.500 Euro bereit.
Bürgermeister Seibold, ein langjähriger Kritiker des Projekts, erklärte bereits beim Erörterungstermin:
„Die Belastungen durch die geplante Anlage betreffen nicht nur Walheim, sondern die gesamte Region. Dies ist eine Entscheidung für die Lebensqualität im Neckartal.“
Die Klage zielt darauf ab, den vorzeitigen Baubeginn der Anlage zu stoppen, der trotz zahlreicher ungeklärter Fragen durch das Regierungspräsidium Stuttgart genehmigt wurde. Kirchheims Gemeinderat folgt damit dem Beispiel von Gemmrigheim, das bereits eine finanzielle Unterstützung für Walheims Klage beschlossen hat.
Das schreibt die Presse
Bietigheimer Zeitung
Kirchheim zahlt für Walheimer Klage
von Michael Soltys
23.11.2024
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Ludwigsburger Kreiszeitung
(plus Artikel)
Auch Kirchheim unterstützt Walheim bei Klärschlamm-Klage
von Filip Bubenheimer
22.11.2024
15. November 2024
Ein starkes Signal
Bürger und Gemeinde ziehen an einem Strang
Die Walheimer Bürgerinnen und Bürger zeigen deutliche Entschlossenheit im Widerstand gegen die geplante Klärschlammverbrennungsanlage der EnBW. Im Fokus steht eine Klage der Gemeinde gegen das Projekt, für die bereits Bürger finanzielle Unterstützung anbieten. Der Walheimer Gemeinderat zeigt sich offen für die Einrichtung eines Spendenkontos, das eine einfache Beteiligung der Bevölkerung ermöglichen soll.
„Ich freue mich sehr über die Spendenbereitschaft. Damit können wir Fachleute finanzieren, die die Gemeinde juristisch und inhaltlich unterstützen. Wir sehen das als starke Zusammenarbeit: Die Gemeinde übernimmt das Rechtliche, wir die fachliche Begleitung.“
Matthias Appelt – Sprecher "Bürger im Neckartal"
Die Kosten für ein Verfahren in erster Instanz werden auf 15.000 bis 40.000 Euro geschätzt, was die Bedeutung der finanziellen Unterstützung der Bevölkerung unterstreicht.
Das schreibt die Presse
Ludwigsburger Kreiszeitung
(plus Artikel)
Walheimer Bürger wollen für Klage Geld spenden
von Andrea Nicht-Roth
15.11.2024
12. November 2024
Solidarität in der Region:
Gemmrigheim unterstützt Walheim
Der Gemeinderat Gemmrigheim hat einstimmig beschlossen, sich mit 12.500 Euro an der Klage gegen den Bau der Klärschlammverbrennungsanlage in Walheim zu beteiligen.
Walheim klagt, da die Anlage ohne endgültige Genehmigung gebaut wird, was die Planungshoheit der Gemeinde verletzt.
Bürgermeister und Gemeinderäte der umliegenden Orte, darunter Kirchheim und Besigheim, stehen geschlossen gegen das Vorhaben und kritisieren das Regierungspräsidium scharf für seine Entscheidung.
Hintergrund und Bedenken:
- Die Gemeinde Gemmrigheim hat sich mehrfach gegen die geplante Errichtung des Klärschlamm-Heizkraftwerks auf der Walheimer Gemarkung ausgesprochen.
- Bereits in einer Gemeinderatssitzung am 18.10.2021 stimmte der Gemeinderat einer Resolution der Gemeinde Walheim gegen das Projekt zu.
- Im Immissionsrechtlichen Verfahren und während der öffentlichen Auslegung der Antragsunterlagen wurden von Gemmrigheim klare Ablehnungen formuliert, die jedoch bislang nicht berücksichtigt wurden.
Zulassung des vorzeitigen Baubeginns:
- Am 30.10.2024 wurde der Zulassungsbescheid für den vorzeitigen Baubeginn des Projekts erteilt. Die genehmigten Maßnahmen umfassen unter anderem:
- Baufeldfreimachung: Bodensanierung und Schotterung der Flächen für die Baustelle, Auffüllen und Herstellung einer tragfähigen Schicht für Pfahlbohrgeräte.
- Errichtung von Containeranlagen auf einer der Flächen.
- Bauarbeiten für Kanalisation, Verbindungsleitungen und Unterflurbereiche, einschließlich Aushub, Bohrpfahlgründungen und Herstellung der Bodenplatte.
- Sofortige Vollziehbarkeit des Bescheids bedeutet, dass die EnBW mit diesen Maßnahmen sofort beginnen darf, unabhängig von Rechtsbehelfen. Diese haben keine aufschiebende Wirkung.
Klagebefugnis und Klagevorbereitung:
- Da die Gemeinde Walheim in ihrer Planungshoheit verletzt wird (das Gebiet befindet sich im Außenbereich, laut Walheim), kann Walheim gegen die Zulassung klagen.
- Eine Klagefrist von einem Monat ab Bekanntgabe des Bescheids (30.10.2024) gilt. Eine Klage muss beim Verwaltungsgerichtshof (VGH) eingereicht werden.
- Ein Eilantrag auf Wiederherstellung der sofortigen Vollziehbarkeit muss ebenfalls gestellt werden, um die Baumaßnahmen vorerst zu stoppen.
Verwaltungstreffen der betroffenen Kommunen:
- Die Kommunen Walheim, Gemmrigheim, Kirchheim und Besigheim haben sich bei einem Treffen auf ihre ablehnende Haltung gegenüber dem Klärschlamm-Heizkraftwerk verständigt.
- Die Kanzlei, die bereits in die Thematik eingebunden ist, wurde beauftragt, die Klage unter Federführung der Gemeinde Walheim vorzubereiten.
Presseerklärung und Reaktion:
- Die betroffenen Kommunen gaben in einer gemeinsamen Presseerklärung ihre Enttäuschung und Empörung über die Zulassung des vorzeitigen Baubeginns zum Ausdruck.
Nächste Schritte:
- In den Gemeinderatssitzungen der betroffenen Kommunen im November 2024 soll die Klage gegen die Zulassung des vorzeitigen Baubeginns weiter thematisiert werden.
Das schreibt die Presse
Bietigheimer Zeitung
Gemmrigheim unterstützt die Klage der Gemeinde Walheim
von Carola Pigisch
12.11.2024
30. Oktober 2024
Vorzeitiger Beginn nach umfassender Prüfung des Regierungspräsidiums zugelassen
Mit der Genehmigung des vorzeitigen Baubeginns schafft das Regierungspräsidium erste Fakten! Die betroffenen Gemeinden, ihre Gremien und Bürger vor Ort und in der Region bemängeln die fehlende Würdigung Ihrer Argumente.
PRESSEMITTEILUNG "Bürger im Neckartal"
30.10.2024
„Mit seiner Entscheidung von heute (30.10.2024) brüskiert das Regierungspräsidium
Stuttgart (RP) alle Bedenken und Beschlüsse vor Ort und in der Region. Selbst der Verband Region Stuttgart hatte gegen den Bau der geplanten Klärschlammverbrennungsanlage (KVA) in Walheim gestimmt“, so ein Sprecher der Initiative Bürger im Neckartal. „Damit werden Tatsachen geschaffen, obwohl der Verwaltungsgerichtshof Mannheim unlängst nur eine
vorläufige Außervollzugsetzung der Veränderungssperre der Gemeinde Walheim beschlossen hatte.“
Nach wie vor strittig sind die Positionen: Die Gemeinde Walheim pocht auf ihre kommunale Planungshoheit, das RP überstimmt diese mit juristisch gegensätzlicher Auslegung des Bau- und Bauplanungsrechts.
Mit der Genehmigung des vorzeitigen Baubeginns wesentlicher Vorarbeiten kann der EnBW AG die Baustelleneinrichtung, Kanalisationsarbeiten und die Bodenplatte als Fundament für das geplante KVA-Gebäude beginnen und versiegelt damit Flächen des ehemaligen Kohlenlagers, dessen Altlast unter anderem durch Schwermetalle noch nicht endgültig geklärt ist. Der formale Hinweis eines Rückbaugebots, sollte die abschließende Baugenehmigung nicht erteilt werden, ist mehr als zweifelhaft.
Die BI hat gegen die Entscheidung des RP kein Klagerecht. Dies kann nur die
Standortgemeinde Walheim tun. Vertreter der Gemeinden Walheim, Gemmrigheim,
Kirchheim, Besigheim und der BI versicherten sich beim heutigen Treffen gegenseitig ihre ablehnende Haltung gegen die Pläne der EnBW AG und das Unverständnis gegenüber der vorschnellen Entscheidung des RP. Der Widerstand und Druck sollen weiterhin aufrecht erhalten bleiben, sowohl fachlich, auf juristischer und auch auf politischer Ebene.
Unabhängig davon können betroffene Bürger ihre Argumente gegen den abschließenden Genehmigungsbescheid jederzeit juristisch geltend machen. Erst vergangenes Wochenende haben rund 500 Teilnehmer einer Lichter- und Laternen-Demonstration von der Walheimer Kelter bis zum Betriebsgelände der EnBW AG ihren Unmut gegenüber der Verstrickung betriebswirtschaftlicher Interessen des Großunternehmens in öffentlicher Hand und den Interessen der Landespolitik Luft gemacht. Die Klage, dass sich Bürger bei solchen Infrastrukturgroßprojekten übergangen statt mitgenommen fühlen, war vielfach zu hören.
Die Behandlung der Argumente in den über 730 schriftlichen Einwendungen beim
Erörterungstermin Ende Juni erlebten viele als bloße Anhörung statt ernsthafter Diskussion. Das Schlagwort zunehmender Demokratieverdrossenheit war nicht zu überhören.
Das schreibt die Presse
Bietigheimer Zeitung
Vorzeitiger Baubeginn ist genehmigt
von Gabriele Szczegulski
30.10.2024
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Bietigheimer Zeitung
Reaktion: Schulterschluss der Neckartalgemeinden
von Gabriele Szczegulski
30.10.2024
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Stuttgarter Nachrichten
Paukenschlag: EnBW darf in Walheim roden
von Oliver von Schaewen
30.10.2024
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Ludwigsburger Kreiszeitung
EnBW kann mit dem Bau der Klärschlammverbrennungsanlage in Walheim beginnen
von Carola Pigisch
30.10.2024
25. Oktober 2024
Lichter- & Laternen-Demo
Ein starkes Zeichen für unsere Region!
Ein herzliches Dankeschön an alle, die gekommen sind, um gemeinsam mit uns ein Zeichen zu setzen. Euer Engagement ist unser stärkster Antrieb – und unser wichtigstes Argument gegen dieses Projekt!
Am Freitagabend, dem 25. Oktober 2024, haben sich über 500 engagierte Bürgerinnen und Bürger an der Alten Kelter in Walheim versammelt und sind gemeinsam zum Kraftwerksgelände der EnBW AG gezogen. Mit Lichtern und Laternen haben wir eindrucksvoll gezeigt, wie wichtig uns der Schutz unserer Gesundheit, unserer Umwelt und unserer Lebensqualität ist.
Dieser überwältigende Zuspruch zeigt, dass der Widerstand gegen das geplante Klärschlammheizkraftwerk nicht nur wächst, sondern fest in der Gemeinschaft verankert ist. Die Teilnahme von so vielen Menschen sendet ein klares Signal: Wir lassen uns nicht übergehen und sind entschlossen, unsere Region vor den gesundheitlichen und ökologischen Risiken dieser Anlage zu schützen!
Das schreibt die Presse
Bietigheimer Zeitung
Walheim gibt den Widerstand nicht auf
von Gabriele Szczegulski
25.10.2024
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Ludwigsburger Kreiszeitung
Widerstand gegen „Superwahnsinn“ in Walheim
von Alfred Drossel
27.10.2024
„Die von der EnBW AG vorgesehene Großanlage passt überhaupt nicht in unser wunderschönes Neckartal. In dem engen Talbereich wären die von der Anlage ausgehenden Belastungen für Mensch und Umwelt immens - eine Abwertung der Lebensqualität für Jahrzehnte. Da das Kohlekraftwerk im Zuge des Kohleausstiegs stillgelegt wird, muss es bei der künftigen Nutzung der freiwerdenden Fläche um die Renaturierung des Neckarufers, Kleingewerbe, Dienstleistungen und Wohnen gehen.”
Bürger aus Besigheim
„Die von der EnBW AG vorgesehene Großanlage passt überhaupt nicht in unser wunderschönes Neckartal. In dem engen Talbereich wären die von der Anlage ausgehenden Belastungen für Mensch und Umwelt immens - eine Abwertung der Lebensqualität für Jahrzehnte. Da das Kohlekraftwerk im Zuge des Kohleausstiegs stillgelegt wird, muss es bei der künftigen Nutzung der freiwerdenden Fläche um die Renaturierung des Neckarufers, Kleingewerbe, Dienstleistungen und Wohnen gehen.”
Bürger aus Besigheim
„Nach dem Ausstieg aus der Kohlekraft, ist das freiwerdende Gelände eine historische Chance für Walheim und allen Bürger:innen. Jetzt und für die Zukunft.”
Bürger aus Walheim
„Keine weitere Industrieanlage im Neckartal. Das Neckartal muss geschützt und die Wohnqualität erhalten werden. Der Standort für eine KVA ist absolut ungeeignet im eng besiedelten Neckartal. Keine weitete Verschandelung des Neckartals durch die EnBW AG, wir haben schon genug altlasten (Kernkraftwerk, Kohlekraftwerk, Gasturbine, Zwischenlager/Endlager Atommüll) Es reicht EnBW. Nicht mit unserer Heimat.”
Bürger aus Gemmrigheim
„Die Petition ist mir deshalb wichtig, um der EnBW zu zeigen, dass die Sorgen der Bürger um das wunderbare Neckartal berechtigt sind. Ich hoffe sehr, dass die EnBW sich von den Argumenten der Bürgerschaft überzeugen lässt und von der Realisierung der Klärschlammanlage Abstand nimmt.”
Bürger aus Besigheim
„Keine weitere riesige Industrieanlage im schönen Neckartal! Dieser Grundsatz ist in unserer Region seit 1973 einstimmig beschlossen und erst jüngst neu bestätigt. Es kann nicht sein, dass mit dem Vorwand der Energiewende ökologische Grundsätze und Gesetze mit Füssen getreten und ein Mahnmal für künftige Generationen geschaffen wird.”
Bürger aus Gemmrigheim
„Ich halte den Bau einer solch großen Anlage in dieser Lage im Neckartal für verantwortungslos und rechtswidrig. Eine transparente und nach sinnvollen Kriterien gesteuerte Standortsuche hat nicht stattgefunden.”
Bürger aus Gemmrigheim
„Mit der Klärschlammverbrennung in Walheim steigt die EnBW an einem prominenten Standort, umgeben von Neckar und Weinbergen, in die Abfallentsorgung ein. Dabei bietet das Areal eine der letzten Entwicklungsmöglichkeiten für die Gemeinde, für Wohnraum, Kleingewerbe und Naherholung. Es gibt bessere Standorte für die KVA als dieser in Walheim.”
Bürger aus Bietigheim-Bissingen
„Vor allem die Belastung durch den LKW-Verkehr wäre eine Katastrophe für Walheim und vor allem auch die umliegenden Orte. Außerdem würde eine Klärschlammverwertungsanlage die Gemeindeentwicklung für die nächsten 60 Jahre blockieren. Ich wünsche mir eine Entwicklung mit Renaturierung direkt am Neckar und Wohn- Gewerbegebiet im eher hinteren Teil.”
Bürgerin aus Walheim
„Wir hatten schon lange genug den Schmutz des Kraftwerkes zu ertragen.”
Bürger aus Walheim
„Es ist das letzte Gebiet, das Walheim positiv gestalten kann. Diese Möglichkeit kann und darf man nicht aus der Hand geben.
Gemmrigheim hat es vorgemacht wie es geht.
Was Heilbronn nicht will braucht Walheim auch nicht.”
Bürger aus Walheim
„Ich wohne hier und finde den Standort für eine dermaßen große Anlage nicht geeignet. Walheim ist eine idyllische Wein- und Wohngemeinde und der Rückbau des alten Kohlekraftwerks ist überfällig. An dieser Stelle könnte ein schöner Ortsteil am Neckar entstehen.”
Bürgerin aus Walheim
„Erhält der einmaligen Natur, Erhalt der Wohnqualität, Erhalt des Lebenswertes. Überlastung durch die Überhäufung mit LKW zerstört Stassen, Strassensystem nicht dazu ausgelegt. Hier wird der Bürger mit schmutzigen Tricks getreten und verdummt!”
Bürger aus Besigheim