Nein zur KVA!
Unser Grundwasser in Gefahr –
Bedrohung für unsere Steillagen,
Streuobstwiesen und Ackerflächen!
Mittlerweile wurde bekannt, dass die EnBW AG plant, jährlich bis zu 549.000 Kubikmeter Grundwasser aus der Region zu entnehmen – das ist genug Wasser, um etwa Ackerland in der Größenordnung von 500 Fußballfeldern ein Jahr lang zu bewässern!
Diese enorme Entnahme droht, unsere wertvollen Steillagen im Neckartal, die Streuobstwiesen und Ackerflächen massiv zu belasten. Besonders die Steillagen kämpfen bereits jetzt gegen die Trockenheit. Ohne genügend Grundwasser drohen Reben zu vertrocknen, Erträge zurückzugehen und die einzigartigen Streuobstwiesen, die seit Generationen bestehen, könnten langfristig austrocknen.
Die Landesregierung von Baden-Württemberg hält 46,75 % der Anteile an der EnBW AG und ist finanziell an deren Erfolg beteiligt. Dieser Interessenkonflikt wirft die Frage auf, ob Umweltbelange immer objektiv und unabhängig behandelt werden, oder ob hier wirtschaftliche Interessen zu stark gewichtet werden.
Unsere Forderung: Eine transparente und unabhängige Neubewertung der Wasserrechte – für das Wasser, das unsere Region und ihre Landwirtschaft dringend braucht.
Gefährdet die EnBW unser Grundwasser?
Die EnBW AG plant, jedes Jahr bis zu 549.000 Kubikmeter Grundwasser zu entnehmen, um ihr Kraftwerk und die geplante Klärschlammverbrennungsanlage in Walheim zu betreiben. Diese Entnahmemenge übersteigt den gesamten Wasserverbrauch unserer Gemeinde um das 4-fache – und könnte ernste Folgen für unsere Region haben.
Warum ist das Grundwasser für uns lebenswichtig?
Walheim und die umliegenden Gemeinden sind reich an landwirtschaftlichen Flächen, Weinanbaugebieten und wertvollen Streuobstwiesen, die seit Generationen unsere Landschaft prägen. Doch alle diese Kulturen sind auf einen stabilen Grundwasserspiegel angewiesen, besonders in heißen Sommern und bei anhaltender Trockenheit. Sinkt der Grundwasserspiegel, leidet die gesamte Region: Felder verdorren, Reben vertrocknen, und selbst die altehrwürdigen Streuobstwiesen könnten die Folgen spüren. Was jahrhundertelang gewachsen ist, droht im schlimmsten Fall auszutrocknen.
Bedenken zur Genehmigung der Grundwasserentnahme
Es gibt deutliche Hinweise darauf, dass die wasserrechtliche Genehmigung für die EnBW AG auf unvollständig zugänglichen und fragwürdigen Grundlagen beruht. Die Genehmigungsunterlagen lassen an mehreren Stellen Zweifel aufkommen:
- Zweifelhafte Berechnungen riskieren Wassermangel
Die Berechnungen zur Grundwasserverfügbarkeit könnten, so der Anschein, auf optimistischen Annahmen beruhen, die in der Realität kaum standhalten. Der Entzug von jährlich fast 550.000 Kubikmetern Wasser könnte den Grundwasserspiegel schneller absinken lassen, als es die EnBW-Berechnungen vorhersagen. - Fragwürdige Wetterdaten als Berechnungsgrundlage
Es wirkt so, als seien für die Niederschlagsdaten ausgerechnet weiter entfernte Wetterstationen verwendet worden, deren Daten die Grundwasserneubildung besser darstellen als tatsächlich gegeben. Die klimatischen Gegebenheiten direkt in Walheim scheinen dagegen weniger berücksichtigt worden zu sein – ein Widerspruch zur nötigen Sorgfalt in einem wasserrechtlichen Verfahren. - Unklare Zukunft: Wird 2032 überhaupt neu bewertet?
Die Genehmigungsfrist endet 2032 – doch bisher gibt es wenig Konkretes über eine verbindliche Neubewertung. Es könnte der Eindruck entstehen, dass bereits getätigte Investitionen als Argument für eine automatische Verlängerung genutzt werden, selbst wenn der Grundwasserspiegel darunter leidet.
Unsere Forderungen an das Regierungspräsidium Stuttgart!
Foto: Werner Kuhnle
Wir fordern, dass die Genehmigung für die Grundwasserentnahme über 2032 hinaus transparent und unabhängig überprüft wird und die Bedürfnisse der Bürger und Landwirte klar im Fokus stehen. Konkret heißt das:
- Vollständige Einsicht in alle relevanten Gutachten und Antragsunterlagen
Die Öffentlichkeit muss die Chance haben, die Grundwassersituation eigenständig zu bewerten. - Sicherstellung einer verbindlichen und wissenschaftlich fundierten Neubewertung der Wasserentnahme ab 2032
Verlängerungen der wasserrechtlichen Genehmigung dürfen nur dann erfolgen, wenn unabhängig geprüft wurde, dass keine Gefahr für das Grundwasser und die regionale Landwirtschaft besteht. - Priorität für die Region
Bürger, Landwirte und Winzer in der Region dürfen in ihrer Wassernutzung nicht zugunsten von Industrieanlagen eingeschränkt werden. Die Ressourcenverteilung muss gerecht und zukunftsorientiert erfolgen.
Was das für unsere Zukunft bedeutet
Ein dauerhaft stabiler Grundwasserspiegel ist entscheidend für die Zukunft unserer Region. Die jahrhundertealten Reben, die landwirtschaftlichen Flächen und die Streuobstwiesen, die Walheim so einzigartig machen, könnten ernsthaft gefährdet sein, wenn die industrielle Entnahme von Grundwasser langfristig Vorrang erhält. Dieses Wasser ist die Lebensquelle für Menschen, Landwirtschaft und Natur – und wir setzen uns dafür ein, dass es auch in Zukunft in der Region bleibt.